Frauen 1 und 2: Bericht aus der WN vom 14.04.2025

Union Lüdinghausen macht sein Meisterstück

Es ist vollbracht: Nicht nur hat die Sechs von Suha Yaglioglu auch ihr letztes Spiel gegen den TV Werne mit 3:0 gewonnen. Weil auch die Konkurrenz mitspielte, brachen am Ende alle Dämme.


Das Spiel war schon ein paar Minuten vorbei. Streng genommen war sogar der Aufstieg längst fix. Aber nun schauten alle Spielerinnen des SC Union Lüdinghausen nebst Trainer Suha Yaglioglu gebannt auf die Leinwand. Ergebnisticker aus Paderborn, wo sich der SV BW Sande und der SV BW Aasee 2 anschickten, in die Crunchtime des dritten Abschnitts – nach Sätzen stand es 1:1 – zu gehen. Großer Jubel bei jedem Punktgewinn der Gastgeberinnen, Aufstöhnen, wenn die Münsteranerinnen doch wieder einen Ballwechsel für sich entschieden hatten. 26:25, 26:26, 27:26, und, Tusch, 28:26. Es war vollbracht. Jetzt endlich brachen die letzten Dämme. Union Lüdinghausen war nicht nur dank des äußerst souveränen eigenen 3:0- (25:20, 25:11, 25:14-) Erfolges über Absteiger TV Werne nach drei Jahren in die Regionalliga zurückgekehrt. Weil die bis dahin punktgleiche BWA-Reserve „nur“ zwei Zähler aus Ostwestfalen mitnahm, hat Lüdinghausen tatsächlich (und zum allerersten Mal in dieser Saison) Platz eins erobert.
Titel psychologisch wichtig

„Das ist wichtig“, betont Yaglioglu, „es ist Psychologie.“ Und wie käme man dazu, diesem Mann, dieser Trainerikone (kleiner geht es leider nicht), zu widersprechen, die alles in ihrem Volleyballerleben mitgemacht hat. Große Trauer (wie nach den beiden knapp verpassten Meisterschaften 2023 und 2024), grenzenloser Jubel wie an diesem stimmungsvollen späten Sonntagnachmittag.

Während der Partie waren die SCU-Volleys ganz cool geblieben. Nur ganz zu Beginn des ersten Durchgangs lagen sie vier, fünf Punkte zurück, den Rest erledigten sie im Schnelldurchgang. Vielleicht fieberten sie ja deshalb anschließend so mit, während der Ticker aus Sande lief, weil jetzt – bitte, bitte – nicht wieder was dazwischenkommen dürfe. So wie vor zwölf und vor 24 Monaten.

Zwar war mit dem Abstieg der ersten Mannschaft des SV BW Aasee am Vorabend aus Liga drei klar, dass die zweite dem SC Union den Platz in der Regionalliga nicht mehr wegnehmen kann. Eigentlich. Aber hatte Verbandsfunktionärin Dagmar Francke im Vorbericht der WN nicht gesagt, dass man „abwarten muss, was aus der zweiten Liga runterkommt“? Dass man nie weiß, ob ein Verein sein Team abmeldet und ein anderer über Nacht wieder im Spiel ist? Dass eine Relegation ja immer auch Risiken birgt.

27 Punkte aus den letzten neun Spielen

Nein, danke, hatte Union alles in der Vergangenheit. Also doch lieber Meister werden, da kann passieren, was wolle. Dass die Yaglioglu-Sechs den Titel verdient hat, ist eh keine Frage angesichts der 27 Punkte, die sie aus den letzten neun Spielen geholt hat. Darauf ein Sekt in der Halle (Abteilungsboss Dirk Havermeier hatte eingeladen) – und vielleicht ja ein paar mitfühlende Worte für Oliver Freitag. Dessen Team verabschiedete sich, trotz des unglücklichen Abstiegs, mit hocherhobenem Haupt aus der Oberliga (13:25, 26:28, 19:25 in Schwerte). Union: Bergmann, Schröder, Grössing, Kaiser, Voges, Brummel, Lethaus, Golberg, Neve, Nücklaus, Braun, Schulze Kökelsum, Geue, Yehorova.


Vergissmeinnicht: Leni und Marie (oder Marie und Leni?) Faust wurden mit den passenden Blumen verabschiedet.

von Roland Schräer 23. Juli 2025
Die Spielerinnen der Mannschaften 5 bis 8 nutzten die Ferienzeit, um Technik, Kondition und Teamspirit zu verbessern. Ein besonderes Highlight dabei war der Besuch von Nele Broszat, die beim Training in ihrer alten Wirkungsstätte vorbeischaute. Nele hat ihre ersten Volleyballschritte ebenfalls im Landeszentrum in Lüdinghausen gemacht, spielt mittlerweile erfolgreich in den USA und wurde dort kürzlich sogar America Champion mit ihrem College-Team. Für die SCU-Spielerinnen eine große Motivation, denn Nele nahm sich Zeit, gab wertvolle Tipps und berichtete über ihren Weg von Lüdinghausen bis zum College nach Florida. Jetzt wechselt sie zu einer Universität in Kalifornien, um dort ihren Master in Psychologie zu machen und in einer amerikanischen Profi-Liga zu starten. Ihr Weg zeigt eindrucksvoll, was mit harter Arbeit und viel Leidenschaft im Volleyball möglich ist. Somit bekam die Ferienmaßnahme nicht nur eine sportliche Note, sondern auch einen sehr inspirierenden Impuls. Im Bild ist Nele Broszat Mitte rechts.
von Roland Schräer 23. Juli 2025
Statt wie gewohnt in der Leistungssporthalle zu trainieren, machten sich die Volleyballerinnen mit ihren Betreuer/innen auf den Weg nach Hamm zur dortigen Wasserskianlage. Ein Abenteuer für viele Mädchen. Mit einer Mischung aus Nervosität und Vorfreude ging es auf die Bretter. Zur Überraschung aller zeigte sich: Auch auf dem Wasser machen die „SCU-Fische" eine gute Figur. Auch wenn nicht jede Fahrt ohne Badeeinlage verlief, hatten die Mädels sichtbar viel Spaß. Nach dem sportlichen Teil des Tages wurde auf dem Gelände gegrillt, Beachvolleyball gespielt und bei Spielen wie Werwolf gemeinsam gelacht. In ganz entspannter Atmosphäre kehrten alle erschöpft, aber glücklich, mit vielen neuen Erfahrungen versehen, abends zurück nach Hause. 
von Roland Schräer 16. Juli 2025
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft Volleyball hat sich für das Finale der Nations League qualifiziert. Die Runde der besten acht Teams findet vom 23. bis 27. Juli im polnischen Lodz statt. Das ist erst das zweite Mal, dass sich Deutschland für das Finale qualifiziert hat. Umso größer ist die Freude in der deutschen Delegation. „Wir freuen uns unfassbar, dass wir uns qualifiziert haben“, so die Libera Anna Pogany. Die Volleyball-Abteilung von Union Lüdinghausen freut sich um so mehr, weil Hanna Orthmann, nach langer Verletzungszeit, wieder im deutschen Team spielt. Natürlich drücken wir alle Daumen, dass Hanna gesund bleibt und zu alter Stärke zurückfindet.